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Studierende schlüpfen in die Rolle von Klimaverhandlern

Studierende der BWL haben sich mit internationalen Abkommen zum Klimawandel beschäftigt. Foto: HBC

Klimaverhandlungen sind komplex und schwer zu führen: Nur wer selbst einmal in die Rolle des Verhandlers schlüpft, kann dies nachempfinden. Deshalb hat der Studiengang Energiewirtschaft an der Hochschule Biberach seine Studienbeginner zu einem Experiment eingeladen, das genau das leistet.

„World Climate ist ein simulationsbasiertes Rollenspiel, das die Klimaverhandlungen der Vereinten Nationen vermittelt”, erläutert Professor Matthias Grandel, der die Lehrgebiete Smart Energy und Digitale Geschäftsmodelle verantwortet. Die teilnehmenden StudentInnen können so spielerisch die wissenschaftliche und geopolitische Basis internationaler Abkommen zum Klimawandel erkunden und kennenlernen. Entwickelt wurde World Climate von der amerikanische Non-Profit-Organisation Climate Interactive; das Spiel basiert auf dem kalibrierten Klimasimulator C-ROADS, der sich an anerkannten Emissions-Szenarien orientiert. „Die Technik ist so ausgereift, dass sie tatsächlich zur Entscheidungsunterstützung bei den aktuellen weltweiten UN-Verhandlungen eingesetzt wird”, so Grandel.

Zwischen den Verhandlungsrunden erhielten die Studierenden Inputs zu den wissenschaftlichen Hintergründen und den Kosten von Klimaschutzmaßnahmen; neben Grandel betreuten Professor Dr. Stefan Ulreich (Lehrgebiete Energiehandel und -beschaffung sowie Regulierung im Energiesektor) die Erstsemester sowie die Master-Studenten Dogan Bassevinc, Simon Hammerschmied und André Gliß. 22 Erstsemester nahmen an der Runde teil, unter ihnen auch Studierende der Bau- und Immobilienwirtschaft, für die Energieeffizienz und Klimaneutralität ebenfalls wichtige Themen darstellen.

Informationen gab es etwa zu den Nachhaltigkeitszielen der UN, zu den Pro-Kopf-Einkommen in vielen Ländern und zu den aggregierten Kosten für CO2-Vermeidungsmaßnahmen. Der Studiengang Energiewirtschaft beschäftigen sich intensiv mit der Fragestellung, wie Energieversorgung nachhaltig, klimaneutral und kosteneffizient gestaltet werden kann. „Das Weltklimaspiel bietet eine gute Grundlage gerade zum Studienbeginn”, so Grandel. Die komplexen Wechselwirkungen zwischen einzelnen Zielen wie beispielsweise Armutsbekämpfung, nachhaltiges Wirtschaftswachstum und Klimaschutz könnten die Studierenden so besser nachvollziehen – „ein wichtiger erster Schritt für das Studium der Energiewirtschaft”, so der Professor.