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Automatisiertes Fahrzeug “autoCARGO” an der Uni Ulm eingetroffen

Foto: Elvira Eberhardt

Vollautomatisierte, modulare Fahrzeuge für die Mobilität von morgen. Im Leuchtturmprojekt UNICARagil wollen acht Universitäten und ihre Industriepartner Fahrzeugkonzepte neu denken. Heute ist einer von vier Prototypen an der Universität Ulm eingetroffen: Der neuartige Lieferwagen autoCARGO soll in naher Zukunft ohne Fahrer durch Innenstädte steuern.

In einem Lastwagen erreichte die automobile Zukunft am Donnerstagmittag die Universität Ulm. Am Institut für Mess-, Regel- und Mikrotechnik (MRM) wird der Prototyp autoCARGO ab sofort für die Automatisierung aufgerüstet – vom Einbau der Sensormodule und Rechnerausstattung bis zu ersten Testfahrten. Ziel ist die fahrerlose Mobilität im anspruchsvollen städtischen Umfeld, das sich Autos, Fußgänger und etwa Radfahrer teilen. Dabei konzentrieren sich die Ulmer Uni-Ingenieure insbesondere auf die Umgebungserfassung des Fahrzeugs und das „Verstehen“ der Verkehrssituation. „Selbstverständlich beinhaltet das Automatisierungskonzept auch Sicherheitsvorkehrungen: Wir müssen gewährleisten, dass das Auto bei Störungen oder unerwarteten Situationen anhält sowie mit der überwachenden Leitwarte interagiert“, erklärt Dr. Michael Buchholz vom MRM, der die Arbeiten zur Fahrzeugautomatisierung im Forschungsvorhaben koordiniert.

Weitere Fahrzeugkonzepte im Projekt UNICARagil sind auf Taxi-Dienste (autoTAXI), die Nutzung als innerstädtischer Kleinbus (autoSHUTTLE) und die Individualmobilität (autoELF) ausgerichtet. Alle Arbeiten an den vier Prototypen hinsichtlich Fahrfunktionen, Sicherheitskomponenten, Energiemanagement und eben Automatisierung erfolgen parallel bei den UNICARagil-Projektpartnern. „Die Innovation liegt im modularen Systemkonzept mit kontinuierlicher Selbstüberwachung aller Komponenten. Das Konzept ist vollständig redundant: Somit werden Ausfälle von Einzelkomponenten im Betrieb nicht nur erkannt, sondern auch bei voller oder zumindest nur gering eingeschränkter weiterer Funktionsfähigkeit ausgeglichen“, resümiert Professor Klaus Dietmayer, Leiter des Instituts für Mess-, Regel- und Mikrotechnik. Die finale Präsentation aller UNICARagil-Fahrzeugkonzepte ist für 2023 geplant.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert UNICARagil mit 26 Millionen Euro. Unter Federführung der RWTH Aachen sind beteiligt: TU Braunschweig, TU Darmstadt, das Karlsruher Institut für Technologie (KIT), TU München, Universität Passau, Universität Stuttgart und Universität Ulm sowie die folgenden Industriepartner:  ATLATEC GmbH, flyXdrive GmbH, iMAR Navigation GmbH, IPG Automotive GmbH, Schaeffler Technologies AG & Co. KG, VIRES Simulationstechnologie GmbH, Maxion Wheels Germany Holding GmbH sowie Valeo Schalter und Sensoren GmbH.